World Series of Poker
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Datum | jährlich | ||
Ort | Rio, Las Vegas | ||
Variante | verschiedene | ||
Struktur | |||
Buy In | 500-1.000.000 $ |
Die World Series of Poker (WSOP) ist eine jährliche, 1970 gestartete Pokerturnierveranstaltung, bei der innerhalb von derzeit etwa anderthalb Monaten einzelne Turniere in verschiedenen Varianten ausgetragen werden. Jeder Sieger eines Event erhält ein Bracelet, die begehrteste Trophäe im Turnierpoker. Den Höhepunkt und Abschluss jeder World Series of Poker bildet das so genannte Main Event mit einem Buy In von 10.000 $, welches – gemessen am Preispool – das mit Abstand größte Turnier der Welt ist (siehe dazu Liste der größten Pokerturniere).
Im Zuge des Pokerbooms ab 2003 erfuhr die World Series of Poker zahlreiche Erweiterungen, darunter – neben einer allgemeinen Explosion der Turnier- und Spieleranzahl – beispielsweise das Tournament of Champions, die Circuit-Turniere und insbesondere eine europäische und asiatisch-australische Ausgabe.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte

Pokermarathon und erste World Series
1949 veranstalte Benny Binion einen etwa fünfmonatigen Pokermarathon zwischen Nick Dandolos und Johnny Moss.
Durch das große Interesse, das das Heads-Up-Turnier hervorrief, kam schließlich 1970 die erste World Series of Poker zustande. Der Gewinner, Johnny Moss, gewann kein Freezeout, sondern wurde von seinen sechs Gegenspielern zum Gewinner gewählt. Seit damals wird das Hauptturnier in der Variante No Limit Texas Hold'em ausgetragen.
Entwicklung zum Megaevent
Seit 1971 wird der Gewinner durch ein Freezeout ermittelt. Außerdem wurden in der zweiten World Series erstmals Nebenturniere, auch in anderen Varianten als Texas Hold'em und mit niedrigeren Einkaufspreisen, gespielt.
Bis 2003 stiegen die Teilnahmerzahlen des Hauptturniers – bis auf eine Ausnahme – in jedem Jahr und auf 839 Spieler. Durch den durch mehrere Faktoren ausgelösten Pokerboom verzehnfachten sich die Teilnehmerzahlen in nur drei Jahren auf 8.773 Spieler, wodurch es das größte ausgetragene Pokerturnier aller Zeiten wurde. 2007 sanken die Zahlen auf Grund des Verbots von Onlinepoker in den Vereinigten Staaten auf 6.358 Spieler und sind seitdem in etwa konstant.
2004 wurde erstmals das Tournament of Champions, ein Event mit einem großen Preispool und nur wenigen, exklusiven Spielern ausgetragen. Ein Jahr später fanden außerdem das erste ein Circuit-Turniere statt, die außerhalb des straffen Zeitplans in ausgewählten Casinos stattfinden.
Der langjährige Turnierdirektor und offiziell Kommissar Jeffrey Pollack war eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Pokerzirkus und an der Prosperität der Turnierserie maßgeblich beteiligt. Ende 2009 trat er zurück.
Seit 2007 werden offizielle Braceletevents in Europa ausgetragen, ab 2013 folgt der asiatisch-pazifische Raum mit Turnieren in Australien. Daneben gab es Turniere in Afrika, bei denen allerdings keine Bracelets vergeben wurden.
Austragungsort
Die Turnierserie wurde anfangs im Binion's Horseshoe ausgetragen. 2004 kaufte Harrah's Entertainment die Spielbank und somit auch die Recht an der Veranstaltung. In der Folge zog die Veranstaltung 2005 in eine andere Spielbank, die Harrah's Entertainment gehört, dem Rio All-Suite Hotel and Casino. Obwohl das Casino über einen großen Pokerraum verfügt, musste ab 2007 auf ein Zelt im Außenbereich ausgewichen werden.
Erfolgreiche Athleten
- Hauptartikel: Liste der mehrfachen Braceletgewinner

Der US-Amerikaner Phil Hellmuth hat insgesamt 13 Bracelets gewonnen, darunter befindet sich auch ein Main Event-Triumph 1989 im Alter von 24 Jahren, womit er fast zwanzig Jahre lang der jüngste Main Event-Gewinner war. Doyle Brunson und Johnny Chan kommen auf je zehn Bracelets.
Letztere zwei Spieler sind die einzigen Spieler, die das Hauptturnier genau zweimal gewinnen konnten. Johnny Moss und Stu Ungar kommen gar auf drei Main Event-Erfolge.
Der erfolgreichste deutsche Athlet ist Eddy Scharf, der bis heute zwei Turniersiege einfahren konnte. Der einzige österreichische Gewinner heißt Ivo Donev, Guillaume Humbert konnte 2011 das erste schweizer Armband gewinnen, Liechtenstein konnten noch keinen Sieg verbuchen.
Bracelets | Spieler |
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13 | Phil Hellmuth |
10 | Doyle Brunson |
10 | Johnny Chan |
9 | Phil Ivey |
8 | Johnny Moss (†) |
8 | Erik Seidel |
Main-Event-Gewinner
- Hauptartikel: Main Event
Hall of Fame
- Hauptartikel: Hall of Fame
1979 wurde außerdem die Hall of Fame für Poker eingeführt. Seither wurden mehr als 30 Spieler geehrt.
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Spieler des Jahres
- Hauptartikel: Player of the Year
Seit 2004 wird von der Turnierleitung zusätzlich ein „Player of the Year Award“ an denjenigen Spieler vergeben, der über alle Turniere der jährlichen Veranstaltung hinweg die meisten Punkte gesammelt hat.
Jahr | Spieler des Jahres | Bracelets | Finaltische | Money Finishes | Preisgeld in $ |
---|---|---|---|---|---|
2004 | Daniel Negreanu | 1 | 5 | 6 | 346.280 |
2005 | Allen Cunningham | 1 | 4 | 5 | 1.007.115 |
2006 | Jeff Madsen | 2 | 4 | 4 | 1.467.852 |
2007 | Tom Schneider | 2 | 3 | 3 | 416.829 |
2008 | Erick Lindgren | 1 | 3 | 5 | 1.348.528 |
2009 | Jeff Lisandro | 3 | 3 | 6 | 807.521 |
2010 | Frank Kassela | 2 | 3 | 6 | 1.255.314 |
2011 | Ben Lamb | 1 | 4 | 5 | 5.352.970 |
2012 | Greg Merson | 2 | 3 | 4 | 9.753.180 |
Rekorde
Stand 28. September 2012
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Wissenswertes
- Doyle Brunson gewann 1976 und 1977 das Main Event nicht nur zweimal in Folge, sondern zweimal mit der selben Hand: Zehn-Zwei. Seither leiht er dieser Starthand seinen Namen.
- Jesse Alto konnte siebenmal den Finaltisch des Main Events erreichen.
- Jack Straus gewann 1982 das Hauptturnier, obwohl er zwischenzeitlich nur noch einen einzelnen Chip übrig hatte. So entstand das Motto „A Chip and a Chair“.
- Johnny Chan gewann 1987 und 1988. 1989 scheiterte er im Heads Up nur an Phil Hellmuth.
Siehe auch
- Liste der World-Series-of-Poker-Money-Finish-Rekordhalter
- Liste der mehrfachen Braceletgewinner
- Liste der jüngsten Main Event-Sieger
- Liste der größten Pokerturniere
Weblinks
Jährliche Turniere und Main Event-Sieger (ab 2004 zusätzlich Spieler des Jahres)
1970: Moss |
1980: Ungar |
1990: Matloubi |
2000: Ferguson |
2010: Jonathan Duhamel (Kassela) |
Listen: Money-Finish-Rekordhalter • Bracelet-Rekordhalter • Junge Hauptturniergewinner
Turniere: World Championship Event • Main Event • November Nine • Europa • Asien-Pazifik • Circuit-Turniere • Tournament of Champions
Auszeichnungen: Bracelet • Spieler des Jahres • Chip Reese Memorial Trophy • Hall of Fame
Umfeld: Jeffrey Pollack • Harrah's Entertainment • Binion's Horseshoe • Rio All-Suite
Formen: Multi Table Tournament • Sit and Go (HellKat • Double or Nothing) • Shootout • Freezeout
Turnierserien: World Series of Poker • World Poker Tour • European Poker Tour • Asia Pacific Poker Tour • Latin American Poker Tour • North American Poker Tour
Begriffe: Buy In • Rebuy • Addon • Money Finish • Bounty